Die Titte


Stille, den ganzen Tag schon nichts als Stille.
Vincent war abgekapselt von der Welt draußen vor seiner Tür, nichts
drang durch.
Nur die Musik in seinem Kopf spielte unaufhörlich weiter.
Auf seinem Tisch stand ein überquellender Aschenbecher, ein Glas, halb
voll mit Whisky und ein überdimensionales Abbild einer Titte.
Er hatte dieses Dings von Wally geschenkt bekommen, der grundsätzlich
nur pornografisches verschenkte, so wie damals als er seinen Eltern zur
goldenen Hochzeit mit einer Packung Viagra aufwartete.
Vincent saß da nun und starrte auf diese Titte.
Die Zigarette war längst verqualmt, aber das interessierte ihn in diesem
Moment einen feuchten Dreck.
Wessen Titte ist das wohl dachte er, irgendeine Ische muss doch Modell
gestanden haben für dieses Ding aus gebranntem Ton.
Er malte sich die Frau zur Titte in seiner Fantasie zurecht, und
irgendwie gefiel ihm die Vorstellung es sich mit ihr mehr als nur
gemütlich zu machen.
Er drehte und wendete die Titte vor sich, betrachtete sie von allen
Seiten und schaukelte sich hoch.
Seine Boxershorts spannte schon gewaltig als es plötzlich klopfte.
Fluchend stand Vincent auf und ging zur Tür.
"Wer ist da ?"
"Ich bins, Wally" kam die Antwort.
"Hau ab, ich will allein sein" knurrte Vincent durch die verschlossene Tür.
Wally hörte nicht auf zu klopfen.
"komm schon Vince, mach auf, ich muss mit dir reden"
Einen tiefen Seufzer ausstoßend öffnete Vincent die Tür, wissend das
Wally sowieso nicht locker lassen würde ehe er ihn reinließ.
Fett grinsend stand Wally auch schon im selben Moment in seinem Wohnzimmer.
"Verdammt Wally, musst du auch immer zu den unmöglichsten zeiten mir die
Bude einrennen ?"
Wally zuckte nur mit den Schultern: " Vince Mann, du bist doch der
einzige Freund den ich noch habe, keiner redet mehr mit mir, keine
Ahnung warum, dabei schenke ich ihnen doch dauernd die geilsten Sachen"
Vincent lachte laut auf, schlug Wally kräftig auf die Schultern, wohl
wissend was Wally so alles in letzter zeit verschenkt hatte.
Angefangen von harmlosen Bikinifotos seiner eigenen Schwester über
Salatgurken mit eingebauter Gleitcremetube bis hin zu Landschaftsbildern
aus Wallys Schamhaaren, aufgeklebt auf ein Stück Wellpappe.
"Wally du bist echt krank, weisst du das eigentlich ?
Warum verschenkst du eigentlich all diesen Schmutz, immer hat es mit der
Fickerei zu tun, warum machst du das ?"
Wally walzte seine 140 Kilo auf das Sofa auf dem eben noch Vincent
gesessen hatte, griff sich die Titte und hob sie hoch.
"Siehst du das Vince ? diese perfekte Schönheit, dieses Meisterwerk an
erotisierender Kunst.
Weil es nichts erregenderes gibt als Sex, darum mach ich das"
Wally schwang bei diesen Worten die Tittenskulptur über den Tisch.
"He Wally lass sie nicht fallen, mir gefällt die Titte" zischte Vincent,
besorgt darum das Bild der Frau von der Titte aus dem Kopf zu verlieren.
"Du magst sie ?" fragte Wally erstaunt.
"Verdammt ja, ich mag sie, das Weib zu dieser Titte muss das schärfste
auf dieser Welt sein" erwiderte Vincent, breit und schmutzig grinsend.
Wally erhob sich, seine Gesichtszüge waren plötzlich wie erstarrt, er
kniff die Augen zusammen und sah in diesem Moment sehr sehr gefährlich
aus mit seinen 190cm und 140 Kilo.
Er ging auf Vincent zu, hob die Arme und....
Vincent wich zurück, erschrocken von dem ernsten Gesichtsausdruck den
Wally an den Tag legte.
Wally begann sich das Hemd aufzuknöpfen.
Er schob sich das darunterliegende T-Shirt hoch und zeigte Vincent seine
linke Brust.
"NENN MICH NOCH EINMAL WEIB UND ICH REIß DICH IN FETZEN VINCE"
 
 

Kontakt zum Autor : Markus Schmidle: hank@chinaski.at
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