Wechseljahre |
Die
meisten Jobs, die ich hatte, taugten nichts, und die meisten Frauen waren auch nicht mehr als ein Job, jedenfalls nach genauerem Hinsehen. Bei den Autos, die ich mir zulegte, sah es ähnlich aus: halb durchgerostet und frisch lackiert, und die tatsächliche Kilometerleistung stimmte nie mit dem Zählerstand überein. Dabei haben mir die Jobs, die Frauen und die Autos geholfen zu überleben, denn ich war kaum in der Lage, in diesen verfahrenen Situationen meine Gedanken zu ordnen. Mal war's der Anlasser, mal der Vorarbeiter und manchmal eine nervtötende Stimme aus dem Badezimmer. Heute, in die Jahre gekommen, trinke ich ein Bier auf Karin und Elke, eines auf das halbe Dutzend VW-Käfer und noch eines auf die Knechtschaften im Lohndiktat. Und schon der schale Geschmack im Mund läßt mich ahnen, daß ich die wirklich seriösen Angebote, nämlich Mercedes, Simone und den Aufsichtsratsposten, nicht mehr wahrnehmen kann. Schließlich sind WIR darauf programmiert, alles kaputtzumachen oder zumindest die schlechteste aller Lösungen zu wählen. |
Kontakt zum Autor: Hartmuth Malorny - hmalorny@arcor.de |
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