Weihnachten

Ich wurde nachts wach und musste pinkeln.
Ich war so 7, 8, 9 Jahre alt.

Meine Mutter lag besoffen im Flur
neben der Kommode und pennte.
Ihre buntgeblümte Kittelschürze war hochgeruscht
und ich konnte ihre behaarte Muschi sehen.
Ihr Loch sah aus wie eine Tunneleinfahrt.

In der Küche im Backofen brutzelte die Pute,
die es jedes Jahr bei uns zu Weihnachten gab.
Ich stellte den Backofen ab, damit sie
nicht verbrannte.

Im Wohnzimmer schnarchte mein Vater besoffen
in seinem Sessel vor dem rauschenden Fernseher.
Er hatte sich und den Sessel vollgepisst.

Unter dem Weihnachstbaum standen schon
die Weihnachtsteller mit den Süßigkeiten.
Ich stibitzte von jeden Teller etwas.

Als ich im Bett lag, dachte ich, hoffentlich
merken sie das nicht mit den Süßigkeiten,
sonst gibt es morgen früh vielleicht noch Prügel.

Am nächsten Morgen lobten mich meine Eltern
weil ich den Backofen abgestellt hatte.
Es war ihnen sichtlich peinlich und sie redeten sich
damit raus, dass sie so müde und geschafft von den
ganzen Vorbereitungen für Weihnachten waren.

Sie hielten mich für doof.
Aber das war besser
als eine Tracht Prügel zu bekommen.

 

Kommentare zu dieser Story an: Danny Lummert  henrydekiff@gmail.com
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