Hütet die Gärten.

Erste Anfänge: 3. Juli 1944


Alle Namen, Personen und Begebenheiten sind frei erfunden,
es sollte Niemand persönlich angegriffen oder beleidigt werden.
Diese Arbeit dient nur zur Aufklärung und Anzeige,
- der politischen Ohnmachten,
- der wirtschaftlichen Machenschaften,
- der religiösen Einbahnstrassen, und den
- der vielen alltäglichen Tragödien auf dieser, unserer Welt.
Das Gartensportereignis ist willkürlich entstanden, könnte aber in
ähnlicher Form auf den vielen Schau - und Sportplätzen, dieser Welt,
sich jeder Zeit so zugetragen haben.
Bei den in den Krisengebieten angeführten Opferzahlen könnte es leider zu Übereinstimmungen kommen.


Manfred Küster.


Die Redewendung, “Hütet die Gärten“, ist aus heutiger Sicht von mir
geformt worden, gegossen in eine sehr flüchtige Zeit.
Wo Blauäugigkeit, Glaube und Vertrauen den wirtschaftlichen
Ruin bedeuten.
Wo Bomben und elendige Kriege, protegierter Terror und der geschürter Hass, Normalitäten sind.
Wo Demokratisierungs-Anschläge, Hegemonie und religiöser Vergeltungswahn an der Tagesordnung sind.
Wo die Politik und die Mächtigen, die Promis und die Wichtigen,
- wo die Spitzen-Sportler, und all die Möchtegerns,
- sowie all die Stars dieser Welt, - die Gazetten und die elektronischen Medien bombardieren, - alles, was so über die roten Teppiche flaniert. Helden im Film,
- und im Leben?
Wo alles schwadroniert und poussiert, stöckelnd und freundlich,
- ein Lächeln wenn’s auch nur geklaut, so schaut die Braut,
- alles, was auch noch so vornehm pupt und modelt.
Wo alles überrissen wird, hier die Glorie,
- da der scheinbare Glanz der Elite,
- dort aber sind das Elend und die Not der vielen,
- vielen anderen Menschen.
Wo alles, die Flora, die Fauna und die Ressourcen - unsere Welt,
- bedroht werden, wie auch wir, wir die armseligen und
- dekadenten Menschen.


Gärten, sind das Elternhaus mit Plumpsklo, das Flüchtlingsehepaar, die
3 Hühnerzwinger, und der Schweinestall, das sind der Brombeeren- und der Stachelbeerbusch. Die Erbsesträucher und die Stangenbohnen, der Kartoffelacker und das Baumhaus, die reifen Kirschen im Juli, das
Apfelpflücken im Herbst, beider Omas Puffer, Steckrüben und der Bohnensalat. Mutter Elses Fürsorge, die Zuckertüte, Manchesteranzüge für die Jungs, mit Strickbündchen und Reißverschluss. Gardinen-Fransen an der Indianerhose. Und dann erst ihr Vorgarten, eine Pracht für alle die
vorbei kamen. Vaters Bucheckern-Ölauspressvorrichtung und die Tabakschneidemaschine, seine gelben Raucher Finger, Möbelpolitur Auslieferung per Pedes, und das erste bunt bemalte Tomahawk. Meine Seifenkisten, selbst gemacht.
Gärten, sind früheste Hinweise auf die sesshaft werdenden Menschen,
- war da zuerst der Garten – Eden, - oder Adam und Eva,
- oder lauerte die Schlange bereits an der Gartenpforte?
Gärten, sind und waren die Prestigeelemente der Fürstenhäuser
- und des Landadels.
Gärten, sind die kleinen Welten der Haus und Hofbesitzer,
- die der Laubenpieper.
Gärten, sind die Geburtsstätten von allerlei Leben, aber auch
Müh und Plag. Sähen, pflanzen und wachsen, reifen und ernten,
- und letztendlich Ruhestätte.
Gärten haben je nach Nutzung, extrem kurz gemähte, gepflegte
Rasenstücke, anglophilie Heimatlose beziehen diese dann im
Juno/Juli eines jeden Jahres, als ihr Wohnzimmer.

Gärten, sind:
- die Paradiese - der Erinnerungen,
- die Horte - der Glückseligkeit,
- die Lunge - der Erholung,
- die Felder - der Mahnmale,
- die Areale - der Ehrenmale – Kreuze, auf sattem Grün gebettet,
- schlichtet weiß und aufgereiht in abergroßer Zahl.
Gärtnerische Kleinode sind auch die Golfplätze, diese sind nicht direkt
- vergleichbar mit den anheimelnden Gärten an den Reihenhäusern.


Die nachfolgend beschriebene Szene, schildert eine Garten - Idylle, in einer ganz alltäglichen „friedfertigen“ aber auch in ernüchternder Realität.

Hütet die Gärten.

Durch die Gärten haucht ein leiser Wind,
er säuselt hin, er säuselt quer,
der Greenkeeper schaut zufrieden über sein,
gepflegtes grünes Meer.

Das Pfauenauge flattert her geschwind,
die scharlachrote Dahlie sich hin zum Winde dreht,
das Ahornblatt sich sanft im Winde wiegt.

Das Feldmäuschen – Baby, kleiner Wirbelwind,
von kleiner weißer Kugel, wie vom Blitz getroffen,
ein Golfkriegs-Veteran war `s, sein Caddie war besoffen.

Bogey – Golfer, der mit dem Neunelfer und dem Cart,
mit Frau und Kind,
im Clubhaus bereits feste Größen sind.
Bogey ist schnell, schon einmal rund.

Am 18ten gab`s ein Hole in one,

Bogey, nach reichlich Schampus für`s Hole in one,
hat reichlich Hummeln in seinem Hintern, auch in der Birne.
Bogey`s Frau wohlwissend: der treibt es mit allen, aber niemals ohne.
Bogey wuselt um den Porsche, prahlt von Monaco, Polo,
und der Formel One,
von seiner Durchlaucht und dessen Cousine.

Bogey`s Frau ist längst schon fort, mit Porsche und dem Kind, derweil die Feier sehr exponiert im Clubhaus beginnt.

Loch zwo,
wird avisiert als flotter dreier,
mit der Freifrau von Borneo, und dem Pro,
Revisor ad. Dr. phil. nat. George W. Push-Fryer.

Die Annäherung fand im Bunker statt,
abgeschirmt durch Hecken und Rosen, durchs hohe Raff.
Die Party steigt, der Bunker bebt, es wogt das hohe Raff.
Zu dieser Zeit, Bogey, noch seinen Putter hat.

Die Freifrau aus lasziver Deckung, schmachtend grazil,
sie hat sehr gut durchgeschwungen.
Der Revisor kommt im Raff abhanden, irrt herum ohne Toupet,
Caddie und Hose.
Der Bogey immer noch im Bunker hockt, wie einst Rabbit in der Grube.

Die Freifrau wird vermisst in Borneo,
Der Revisor ist ruiniert und wird verspottet, sowieso.
Der Bogey will zurück nach Frau, Kind und dem Porsche.
Die Frau bleibt fort, abhanden sein Geld,
und versetzt hat sie den Porsche.

Das Kind wieder bei der Gouvernante ist,
und besser aufgehoben, sowieso.

Der Greenkeeper harkt den Bunker glatt. Der ganz normale Alltag ist retour. Der Garten wieder liebe nette Gäste hat.


Ein ganz normaler Alltag neigt sich, der Abend dämmert,
müde und matt.


Muboe ist nicht mehr am Leben, gefallen als Kindersoldat im Kongo.
Selia, Aids-Halbwaise, drei Jahre alt, sie ist verdurstet in Burkina Faso.
Ayman, Pakistani und zwanzig, trotzte Willkür und Folter,
tot in Guantanamo?
Muhammad hat den Zünder gezogen, 27 Menschen sind sofort tot,
- vornehmlich schiitische Minderheiten, auch 7 Kinder sind tot,
- alles Händler und Kunden eines morgendlichen Gemüsemarkts
- bei Fallujha,
- all diese jungen Märtyrer, verführt durch Verlockungen
- all dieser paradiesischer Gärten!
ISAF - Sergeant Miller, B-Kompanie, glatter Kopfschuss bei Kandahar.
US-Massaker, oder doch nur versehendlich 24 tragische Opfer
- in Haditha?
Private O` Nelly, ihm reißt es beide Unterschenkel weg,
- er verblutet in Bagdad.
3 ermordete Drogenkuriere in den Vorgärten von San Cristobal.
6 Paramilitärs, 2 Polizisten in den Panzerwagen und 7 Passanten
- sterben bei der anschließend wilden Schiesserei um die Drogengelder. Kolumbien – Bogota.
3 afrikanische Bootsflüchtlinge ertrinken, 14 werden vermisst,
- vor Gran Canaria.
Zions Bomber zerstören das Dorf Kana, versehendlich,
38 Einwohner sind tot.
Hisbollah Milizen feuern mit Katjuschas, 11 tote Siedler in Haifa.
Der Papst zeigt Bedauern, Familien sind auf der Flucht,
Kinder sind in Not.


Ereignisse eines ganz normalen Alltags.


Im Clubhaus gehen heute erst sehr spät die Lichter aus,
Bogey ist längst schon eingewiesen in ein Landeskrankenhaus.

Morgen spielen wir ein Freundschaftsspiel mit dem Fußball. In den Gärten und den Parkanlagen irgendeiner Großstadt..
Morgen wird es wieder Bomben und viele Opfer geben.
Übermorgen spielen immer mehr American Football.
Übermorgen soll es Frieden und Einsichten geben.
Übermorgen sei Frieden, größtenteils jedenfalls.
Jedenfalls, vielleicht nur dieser Ölfelder wegen.
Jedenfalls, Geschäfte mit dem Wiederaufbau.
Jedenfalls, des Wachstumsmarkts, wegen!
Urananreicherung im Garten des Bösen!
Wer ist hier Schurke, wer ist der Staat?
Wer sät die hier Konflikte, die Kriege?
Wer kontrolliert und wiegt die Saat?
Wer erntet die Macht, der Siege?

Hütet die Gärten.

Manfred Küster.
e m k a 14.10.2006
 

 
Kontakt zum Autor: Manfred Küster -  emka_modellbau@hotmail.com
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