Sie ließ sich gerne fesseln
Sie ließ sich gerne fesseln, steckte sich mit Wäscheklammern irgendwelche Gewichte an die Nippel und steckte sich zur Not auch mal einen Schneebesen unten rein. Ihre Königsdisziplin war allerdings sich irgendwelche Flaschen in den Hintern zu rammen. Einmal hatte sie eine 1 Komma 5 Literpulle halb im Hintern. Wir mussten den Boden abschlagen weil das verfluchte Ding ein Vakuum gebildet hatte und nicht mehr rausging.
„Letzte Woche hab ich mir mit einem Kochlöffel selber so den Hintern vertrimmt das ich drei Tage nicht mehr sitzen konnte. Alles grün und blau. Bin dann freiwillig zum Arzt weil auch offene Stellen dabei waren. Die haben dann geeitert.“
„Ja?“ ich machte mir eine Dose Bier auf und gab ihr auch eine.
„Ja. Er dachte zuerst, mein Mann hätte das gemacht.“
„Und?“
„Ich habe ihm die Wahrheit gesagt. Du weißt ja, dass ich schlecht lügen kann:“
„Ich weiß. Du bist eine ehrliche Haut, Baby.“
„Er hat seinen Hosenlatz aufgemacht und wollte mich ficken.“
„Hast du Ihn rangelassen?“
„Nee. Bin doch keine Hure. Außerdem steh ich nicht auf Ficken. Ich will einen Mann der mich anders ran nimmt. Aber du willst ja nicht. Ich habe was dabei.“ Sie öffnete eine Reisetasche: Seile drin, Klammern, Rasierklingen und was weiß der Geier noch.
„Nee. Lass mal gut sein. Heute nicht.“
„Ihr Männer seid nur Weicheier. Du sowieso. Keine Fantasie. Nichts. Ein Langweiler.“
Die übliche Nummer. Die schlimmsten Ketzereien kamen von Ladys aus der Sadomasoszene, die sich unbefriedigt fühlten.
„Willst du wirklich nicht?“
„Nein.“
„Okay. Dann gehe ich mal wieder. Ich nehme mir noch ein Bier mit.“
„Nimm dir zwei.“
Sie krallte sich zwei Dosen, gab mir einen Kuss und eierte davon.
Ich schnappte mir noch ein Bier und ging in die Küche und fütterte die Katzen. Immer das gleiche. Die verrücktesten Weiber landeten immer bei mir oder ich bei Ihnen. Wir zogen uns magisch an, wie ein viertel Pfund warme Kuhscheiße die Schmeißfliegen. Vielleicht lag es daran, dass ich schon viel Irrenhäuser und Knäste von innen gesehen hatte. Wahrscheinlich war ein imaginäres Feuermal auf meiner Stirne tätowiert. So ähnlich wie bei Gorbatschow, bloß mit Text drauf, der sämtliche Idioten und abgefuckten Ladys auf mich aufmerksam machte.
Ich will damit nur sagen, dass Sex aus einem normalen vernünftigen Menschen ein hirnloses Wesen machen kann. Leute, die mit Vorliebe Briefmarken in Alben sortieren, regelmäßig die Kirche besuchen und für die Witwen und Waisen spenden, würden auf einmal gerne ihre Feinrippunterhose gegen einen Ledertanga tauschen, nur weil sie mal wieder eine nackte Mieze in einer Zeitung gesehen haben. Und daran scheitert nicht nur ihr Glaube an sich selbst sondern die ganze Menschheit.
Aber die ist ohnehin gescheitert.




 
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